
Staircase to Hafen
VATTENFALL ELBSIDE HAMBURG
Zwei ungleiche Schwestern – oder: Architektur als Beziehungsraum. In Berlin und Hamburg realisierten wir zeitlich leicht versetzt gleich zwei neue Unternehmensquartiere für Vattenfall. Beides Orte, die Wandel nicht nur räumlich abbilden, sondern zu dessen aktiven Mitgestaltung einladen. Und wie echte Geschwister könnten sie kaum unterschiedlicher sein.
In der Hamburger HafenCity ist so ein gemeinsames Arbeitsumfeld für 1.450 Mitarbeitende entstanden, zusammengeführt aus einem vormals fast behördlich geprägten Standort. Es erweitert die Idee des Arbeitens um die Lebensqualität einer dörflichen Gemeinschaft. Das ist mehr als ein Umzug. Es ist Kulturwandel.
Verbindung als Signature-Element
Zentrale Geste ist die das Objekt erschließende Magistrale. Entlang dieser „Dorfstraße“ entfaltet sich eine Landschaft aus Begegnungsräumen und Rückzugsorten, aus lauschigen Atrien und lushen Wintergärten. Hier werden Nutzer:innen zu Flanierenden im eigenen Quartier, in ihrem urbanen Dorf.
Im Sinne unseres Anspruchs der relationalen Architektur transformierten wir die zentrale Erschließung vom isolierten Transit-Raum in ein lebendiges, charakteristisches Signature-Element – offen, bezugnehmend und funktional wie emotional verbindend.
Ortsprägender Auftakt: die halböffentliche Event-Treppe als Einladung ins Urban Village mit Nutzung als Marktplatz, Bühne und Treffpunkt zugleich.
Grüne Welle
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Grüne Welle •
„Ein Haus muss wie eine kleine Stadt sein, wenn es ein echtes Haus sein soll. Eine Stadt muss wie ein großes Haus sein, wenn es eine echte Stadt sein soll.“
ALDO VAN EYCK, 1962
Arbeite doch,
wo du willst!
Im dörflich anmutenden Layout bewegen sich die Mitarbeitenden wie urbane Flaneure durch den Raum – und begegnen dabei flexibel nutzbaren, situationsabhängigen „Work-anywhere“-Zonen.
Das Arbeitsplatzkonzept folgt dabei keinem starren Raster. Sichtachsen und Blickbeziehungen sind bewusst und vielschichtig angelegt. Sie schaffen visuelle Verbindungen, die ihrerseits wiederum Interaktion, Austausch und räumliche Nähe fördern. So entstand ein zirkulierendes, organisch verwobenes Beziehungsnetz mit dem Charakter eines Dorfes in der Stadt.
Dörfliche Gemeinschaft
Keine festen Plätze, sondern vielfältige Settings: Leise, laut, introvertiert, kollaborativ – die Nutzer:innen wählen täglich neu, wo sie arbeiten je nach Aufgabe, Energie oder Gesprächsbedarf. Weg von „behördlicher Anmutung“ – hin zu einer offenen, gelebten Struktur. Das non-territoriale Konzept ermöglicht größtmögliche Freiheit in der Arbeitsplatzwahl. So entsteht Identifikation durch Mitgestaltung – nicht durch Vorgabe.
Beziehungen auf ganz hohem Niveau
Im 6. OG sorgt der von der Skylounge mit Gastronomieangebot abgehende Dachgarten für Austausch und Entspannung. Die Terrasse bietet Platz für bis zu 300 Personen – und lässt der Unternehmenskultur Raum nach oben offen.
Das 15. OG ist die Kreativzone für die MItarbeitenden: offen, flexibel, nutzbar für Workshops, Austausch und spontane Ideen. Ergänzt durch Sportflächen, Fahrradwerkstatt und viele Rückzugsorte entsteht ein Ort, der nicht mehr zwischen Arbeit und Leben trennt – sondern beides in Relation bringt.
“Arbeit braucht Raum zum Flanieren und Begegnen.”
KLAUS DE WINDER
Relationales Design und Empowerment –vom ersten Workshop
bis zum Einzug
Empowerment bedeutet, Menschen zu befähigen, selbstbestimmt zu handeln, teilzunehmen und mitzugestalten. Beim Projekt Vattenfall hieß das: Mitarbeitende erhielten echten Einfluss auf ihren Raum. Ihre Bedürfnisse und Erfahrungen flossen frühzeitig in den Design-Prozess ein. Arbeitsplatzgestaltung wurde zum Dialog – nicht zur Top-down-Vorgabe. Und diente so der Identifikation und dem Aufbau von Beziehungen: Von Beginn an wurden die Mitarbeitenden aktiv einbezogen – durch Befragungen, Workshops und Prototypings.
Aufbauend auf den Erfahrungen mit dem ebenfalls von uns gestalteten Berliner Headquarter wurde das Raumkonzept für Hamburg gemeinsam weiterentwickelt. Gestaltung und Nutzungsszenarien spiegeln reale Anforderungen wider – mit maßgeschneiderten, atmosphärisch differenzierten Arbeitswelten.
A New Urban Village Community
Elbside basiert auf derselben partizipativ entwickelten DNA wie seine große Schwester in Berlin. Beide denken Architektur nicht in Geschossen, sondern in Beziehungen. Seit dem Einzug ist die Mitarbeitendenzufriedenheit an der Elbe auf über 80 % gestiegen.
PROJECT FACTS